Verantwortliches Regierungshandeln ist endlich notwendig, um die verfehlte Energiepolitik und die Ergebnisse der Kohlekommission zu korrigieren!

Die „Energiewende“ entwickelt sich zu einem bedrohlichen Standortnachteil für Bayern und Deutschland, der Investoren abschreckt und Arbeitsplätze kosten wird.

Die in den Energiewende-Ge­setzen angestrebten Ziele werden nicht erreicht, der energiepolitische Kurs ist bereits weitgehend gescheitert.

Die Strompreise und die Versorgungssicherheit sind wesentliche Standortfaktoren für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie mit ihren Arbeitsplätzen.

Die gewaltige Stromkostendifferenz zu den USA und Frankreich und die gefährdete Versorungssicherheit führen beschleunigt besonders bei der Grundstoffindustrie zur Deindustrialisierung von Bayern und Deutschland mit dramatischen Folgen für den Wohlstand unserer Bevölkerung.

Kohlekommission – Wahnsinn des Kohleausstiegs

Die Vorschläge der Kohlekommission mit dem gleichzeitigen Ausstieg aus Kernkraft und Kohle gefährden die Energieversorgung von Deutschland und besonders von Bayern, sie sind fahrlässig.

Nicht der fortschreitende Ausbau der fluktuierenden Sonnen- und Windenergie sowie der anderen regenerativen Energien, son­dern das Fehlen von Spitzenlastkraftwerken, Grund­lastkraftwerken, Stromnetzen und von gewaltigen Energiespeichern gefährdet eine gesicherte Stromversorgung.

Dunkelflaute – Blackout

Großflächige Stromengpässe drohen vor allem im Winter, wenn alle Kernkraftwerke endgültig abgeschaltet, Überkapazitäten in Norddeutschland vollständig aufgezehrt sind, neue Kraftwerke mit ausreichender Kapazität fehlen und eine Kompensation des Stromdefizits durch die Nachbarstaaten nicht erfolgt, Gaslieferungen ausbleiben – und Flaute herrscht.

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Im Januar 2019 (19. bis 26.01.) – während der „Dunkelflaute“ – lag die Stromerzeugung der alternativen Energien (Wind Onshore, Wind Offshore, Biomasse, Wasser) mit ~ 8% teilweise erschreckend niedrig.

Sonne, Wind Onshore und Wind Offshore trugen nur mit ~ 1,5% an der Stromversorgung bei.

Auch bei beliebiger Vervielfältigung der Wind- und Solaranlagen, über die bisher installierte Gesamt­leistung hinaus, ändert sich der Reserveleistungsbedarf der konventionellen Kraft­werke praktisch nicht.

Nach Abschaltung aller Kernkraftwerke und vieler Kohlekraftwerke müssen gleichzeitig Grundlast- und Spitzenlastkraftwerke sowie die Stromspeicherung mit < 75 GW zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung bereit stehen.

Nach Untersuchungen des bdew fehlt bis 2025 in Deutschland eine Stromkapazität von 16,7 GW.

Analysen des Umwelt- und Energieministeriums Baden-Wüttemberg mit DLR/IER und LBD Berlin ergeben 2023 ein Leistungsdefizit für Süddeutschland von ~19 GW.

Dieses Defizit kann durch Lieferungen der Nachbarstaaten kaum ausgeglichen werden.

Fluktuiernde Wind- und Sonnenenergie 2016 nur mit 3,5% am Endenergieverbrauch beteiligt.

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Für eine realistische Bewertung der „Energiewende“ in Deutschland ist der Blick auf den gesamten Endenergieverbrauch notwendig.:

  • Am Endenergieverbrauch war die fluktuiernde Wind- und Sonnenenergie 2016 nur mit ~ 3,5% beteiligt.
  • Der Anteil von Erneuerbaren am Endenergieverbrauch betrug lediglich ~ 12,4%.
  • Das Ziel bis 2050, die Endenergie im wesentlichen mit fluktuierender Wind- und Sonnenenergie und anderen regenerativen Energien zusammen mit Effizienzmaßnahmen zu realisieren ist angesichts des heutigen Endenergieverbrauchs vollkommen irrational.

Der Wirtschaftsstandort Bayern ist in Gefahr!

Bayern hat nach Stilllegung seiner Kernkraftwerke außer Wasserkraft und Biogasanlagen sowie einigen Gas- und Kohlekraftwerke praktisch keine eigene gesicherte Stromerzeugung mehr.

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Ab 2023 beträgt das Stromdefizit in Bayern voraussichtlich ~7 GW. Dies entspricht auch dem im Energiedialog prognostizierten steigendem Stromverbrauch bis 2023. Das Kapazitätsdefizit unserer Nachbarländern wird bis zum Jahr 2020 auf ca. 20 GW ansteigen (LBA). Das größte Defizit entfällt auf Frankreich (13 GW) und Polen (6,5 GW).

Die Revision der vorgesehenen Abschaltzeitpunkte für Bestands- und Kernkraftwerke muss im Hinblick auf die Lebensfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts Bayern mit seinen Arbeitsplätzen und zur Sicherung der Eigenversorgung ernsthaft in Betracht gezogen werden.

Hans W. Häfner (Dipl.-Ing.VDI) ist Vorsitzender der CSU Senioren-Union Aichach und Leiter des KA-Arbeitskreises Energie und Umwelt.