Ob wir es wollen oder nicht beschäftigt uns Corona leider weiterhin fast täglich. Die Einschränkungen im Alltag sind groß. Gastronomen, Hoteliers und die Eventbranche sind jetzt seit etwa 2 Wochen wieder massiv betroffen. Die Maskenpflicht im Unterricht beschäftigt viele Eltern. Natürlich bestehen bei vielen Risikogruppen auch berechtige Ängste vor einem schweren Krankheitsverlauf. Hoffen wir, dass das Gesundheitssystem so wie bislang nicht an seine Belastungsgrenzen stößt.
Wir finden daher, es ist Zeit für eine kleine Zwischenbilanz und einen Ausblick, wie lange wir noch mit dieser Ausnahmesituation rechnen müssen. Darüber sprechen Felix Schönherr, Pressesprecher der WerteUnion in Bayern und Dr. Thomas Jahn, stellvertretender Landesvorsitzender der WerteUnion in Bayern.
Hören Sie sich hier die gesamte Sendung an (Dauer circa 30 Minuten):
Das Gespräch von Felix Neuherr und Dr.Thomas Jahn vom 19.Nov.20 hat sich inhaltlich durch die dramatische Entwicklung der Corona-Pandemie überholt.Nahezu alle Intensivstationen sind wegen der hohen Zahlen beatmungspflichtiger COVID-19 Patienten an ihrer Kapazitätsgrenze. Mit einer weiteren Zunahme ist zu rechnen.
Die Analyse der von der Bundesregierung und bayrischen Landesregierung eingeleiteten Pandemiemaßnahmen durch die beiden Gesprächspartner hat mich vom medizinisch-wissenschaftlichen Aspekt erstaunt.
Lassen Sie mich als in der Sache Kundiger -7 Jahre Hygienebeautragter einer Orthopädichen Abteilung während meiner 13 jährigen Oberarzt-Tätigkeit in einem Krankenhaus der Maximalversorgung,10 Jahre Hygiene-Verantwortung als Ärztlicher Direkteor für ein komplettes Krankenhaus im Rahmen einer 21jährigen Chefarzttätigkeit- auf einige angesprochenen Punkte eingehen.
Mund-Nasen Schutz
Die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit derselben wurde durch die initial ahnungslosen Statements von Prof. Wieler,RKI, Dr. Montgomery,Weltärztepräsident, und Dr.Ghebreyesus,Generalsekretär WHO, entfacht. Jeder seriöse Hygieniker hätte von Anfang an eine völlig andere Einschätzung dazu gehabt! Später haben dann ebenfalls untragbare Statements von Kinderärzten zusätzlich Öl in das Feuer gegossen.
Verspätete Einleitung von Maßnahmen
Hier gehe ich grundsätzlich dacore . Allerdings muss der in der Sache insgesamt niedrige wissenschaftliche Kenntnisstand berücksichtigt werden, der letztendlich immer wieder zu einer gewissen Unentschlossenheit und auch zu wechselnden Taktiken der politisch Verantwortlichen geführt hat – häufig beeinflusst vom Aspekt der Verhältnismäßigkeit.
Differenzierte Strategie bei der Pandemiebekämpfung
Die Diskussionen um die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen haben sich durch die rasante Entwicklung des Infektionsgeschehens erledigt.
Was den den Schutz von Senioren-und Pflegeheimen anbelangt, haben erfahrene Hygieniker kein Gehöhr gefunden. Mit rechtzeitig installierten vorgeschalteten Schleusen in Modularbauweise( aufgestellt durch Bundeswehr u/o Techn.Hilfswerk)hätte man viel Not vermeiden können!
Obligat ist ein täglicher Schnelltest für alle Mitarbeiter und aller Besucher. Es ist ein Trauerspiel, wie wenig Experten eingebunden werden, auch in der recht kleinen Gruppe unserer WertUnion.
Insgesamt vertrete ich die Ansicht,dass in der Öffentlichkeit ausgetragene Diskussionen über Pandemiemaßnahmen generell wohlbedacht sein sollten. Die Gefahr von Verunsicherung und gesellschaftlicher Spaltung ist groß. Das sollte den Politikern und Medien bewusst sein. Auch unsere WertUnion sollte sich dementsprechend öffentlich zurückhalten.
Politiker und Medien, vorrangig die ÖR, sollten vielmehr darauf hinwirken,die Gesellschaft gemeinschaftlich „ mit zu nehmen“!
Die vielfach kritisierte „Hofberichterstattung“ der ÖR ist mir nicht einsichtig. Ihre ideologisch grüne Ausrichtung trägt aus meiner Sicht durch ihre überkritische Hinterfragung einzelner Corona-Maßnamen zur Verunsicherung und Spaltung unserer Gesellschaft bei.
Sorglosigkeit, Rücksichtslosigkeit,Unbelehrbarkeit oder gar absichtliche Verweigerung und gegenteiliges Verhalten gefährden das Ganze!